Europakampagne gegen das Ertrinken von Kids |
Aufmerksamkeit
ist Vorsichtsmaßnahme Nr. 1 beim Baden, und Ertrinken ist die zweithäufigste
Unfallursache, die zum Tod von kleinen Kindern führt.
Im Rahmen der europaweiten Initiative „Be Waterwise“ will die BAG auf diese
Gefahr aufmerksam machen. „Kinder ertrinken leise“, sagte BAG-Präsidentin
Stefanie
Märzheuser. „Man hört nur einmal ein Platschen.
Durch Zappeln können sie nicht mehr an die Oberfläche kommen,
da kleine Kinder eine andere Verteilung des Körpergewichts haben
als Erwachsene“, sagte die dreifache Mutter,
die als Kinderchirurgin an der Charité in Berlin arbeitet. Kinder kämen
deshalb nicht mehr – wie viele Eltern glaubten - für einen kurzen Augenblick
nach oben, sie würden vielmehr wie ein Stein zu Boden sinken. Deshalb
würden Eltern gar nicht merken, dass das Kind ertrinkt. „Bei der Rettung
stehen die Chancen bei alles oder nichts, weil das zeitliche Fenster
so eng ist“, sagte Märzheuser. Innerhalb weniger Minuten komme
es im Gehirn aufgrund von Sauerstoffmangel zu irreparablen Schäden.
Nach ECOSA-Erkenntnissen verunglücken Kinder bis zu zwei Jahren am häufigsten
in der Badewanne, gefolgt von Gartenteichen bei den Ein- bis Dreijährigen
und offenen
Gewässern bei den Zwei- bis Sechsjährigen.
Die meisten Unfälle bei Kindern über sechs Jahre passieren in Schwimmbädern;
bei den über Achtjährigen sind das Meer oder Seen besondere
Gefahrenpunkte. „Kinder sollten nie alleine und unbeobachtet
in den Nähe von Wasser sein“, sagte die BAG-Präsidentin. Ertrinken
ist keine Frage der Wassertiefe. Kleine Kinder können in wenigen Zentimeter
flachem Wasser ertrinken, wenn sie mit dem Gesicht hinein fallen. Säuglinge
sollten nur in speziellen Babywannen baden und dabei auf keinen
Fall allein sein. Erwachsene sollten sich niemals – auch nicht für
kurze Zeit - weg bewegen. Das gleiche gilt für Kleinkinder, die nie allein
baden sollten.
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