Sonntag, 29. Juli 2007
Reiserecht: Urlauber haften selbst in Badezone ausserhalb des Hotel-SchwimmbereichsUrlauber, die den markierten Hotel-Schwimmbereich verlassen, haften für
Unfälle selbst. Wenn ausdrücklich mit Bademöglichkeiten in einer Bucht
geworben wurde, muss der Veranstalter zwar gewährleisten, dass dort
gefahrlos geschwommen werden kann.
Es kann aber nicht von ihm verlangt werden, dass er den Schwimmbereich
so absperrt, dass er nicht verlassen werden kann, entschied das
Landgericht Köln in einem noch nicht rechtskräftigen Urteil (Az.: 4 O
99/06). Das berichtet die von der Deutschen Gesellschaft für Reiserecht
in Wiesbaden herausgegebene Fachzeitschrift «ReiseRecht aktuell».
In dem betreffenden Fall klagte eine Urlauberin nach einem Badeunfall in
der Dominikanischen Republik auf 20 000 Euro Schmerzensgeld. Sie war
schnorcheln im Meer und hatte dabei den mit Bojen markierten
Schwimmbereich der «geschützten Sandbucht» verlassen, der im Katalog
beschrieben war. Ein Motorboot erfasste sie, drückte sie unter Wasser
und verletzte sie dabei.
Donnerstag, 26.Juli 2007
Rügen: DLRG und DGzRS retten fünf Schlauchboot-Urlauber Rettungsschwimmer haben am Mittwoch vor dem Strand von
Thiessow an derSüdküste der Insel Rügen (Mecklenburg-Vorpommern) fünf Menschen vor dem
Ertrinken gerettet, unter ihnen vier Kinder und Jugendliche. Die Kinder waren bei stark ablandigem Wind mit zwei nicht seefesten
Schlauchbooten auf das Meer hinausgetrieben worden.
Daraufhin sei
zusammen mit der DGzRS eine Suchaktion eingeleitet worden, sagte Wachleiter Martin
Proft von der DLRG. Wenig später seien vor dem
Südstrand zwei winkende Kinder im Alter von zehn und elf Jahren
in einem Schlauchboot gesichtet und von Rettungsschwimmern geborgen
worden. Auch eine Frau, die versucht hatte, dem Schlauchboot
hinterherzuschwimmen, wurde völlig entkräftet von den
Helfern an Land gebracht.
Etwa zur gleichen Zeit war ein zweites
Schlauchboot in größerer Entfernung von der Küste
gekentert. Die Besatzung des auf der Greifswalder Oie stationierten
Seenotkreuzers «Bremen» konnte die 14 und 15 Jahre alten
Jugendlichen in letzter Minute aus dem Wasser bergen. Sie wurden mit
starker Unterkühlung in ein Krankenhaus geflogen.
Mittwoch, 25.Juli 2007
Erfolgreiche Blausand.de-Aktion "Todesfalle Badeseen":
200 Protestbriefe nach einer Woche !Mit einer so großen Resonanz hätten wir nicht gerechnet und sind mit der Protestaktion "Todesfalle Badeseen" gegen die fehlende Bewachung der gefährlichsten Badestellen in Deutschland offensichtlich in ein Wespennest gestossen: Die erst in der letzten Woche gestartete Briefaktion hat eine Protestwelle von fast 200 Briefen an Bürgermeister in den Verantwortlichen Kommunen ausgelöst. Bitte beteiligen Sie sich daran, auch wenn das deutsche Badewetter im Sommer 2007 weiterhin auf sich warten lässt und lesen Sie die "ausführliche Bedienungsanleitung" (Uwe Spoerl im heutigen "Kölner Stadtanzeiger"). Alle weiteren Information zur Aktion und den Text für das Schreiben an Ihren Bürgermeister erhalten Sie hier.
Angesichts der über 600 Badetoten in Deutschland im vergangenen Jahr und fast 500 Opfern an meist unbewachten Badeseen und Flüssen fordert Blausand.de Kommunen und Betreiber auf, bei gutem Badewetter und in den Sommermonaten Wasserretter oder Beobachter an freigegebenen und gut frequentierten Badestellen zur Verfügung zu stellen und empfiehlt, bei den Verantwortlichen gegen die "Todesfalle unbewachter Badesee" schriftlich zu protestieren und damit "sanften Druck für mehr Badesicherheit in Deutschland" (Rolf Lüke) auszuüben."
Dienstag, 24. Juli 2007
Meppen: überlebenswichtige Standortangabe für Rettungsdienste fehlteDass eine genaue Standortangabe und ein "Einweiser" bei einer Alarmierung überlebenswichtig sein können, zeigt ein tödlicher Badeunfall vom letzten Wochenende auf tragische Weise.
Während einer Party am Ufer der Ems am Stadtrand Meppens (Emsland, Niedersachsen) wollte sich ein 27-jähriger Mann im Wasser abkühlen; dabei ertrank er in der Flussmitte.
Der Notruf hatte die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle gegen 17.50 Uhr erreicht. Dabei konnten die Anrufer nicht angeben, in welchem Emsabschnitt im Bereich der Meppener Kuhweide sie sich aufhielten. Ein Großaufgebot von Rettern wurde daraufhin alarmiert: Feuerwehrtaucher aus Meppen, Haselünne und Haren, Rettungswagen, Notarzt, Leichensuchhunde und ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera.
Wegen der schwierigen Wegeverhältnisse am Unfallort blieb das Notarzteinsatzfahrzeug im Sand stecken und musste freigeschleppt werden. Währenddessen suchten Taucher den Grund der Ems am vermuteten Unfallort ab. Andere Retter durchkämmten die Uferbereiche und kümmerten sich um die Freunde des Schwimmers. Gegen 19 Uhr wurde der leblose Mann ans Ufer gezogen. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.
Freitag, 20. Juli 2007
Costa Blanca, Spanien: Schon 18 Ertrunkene in diesem JahrIn Spanien ertrinken in jedem Jahr zwischen 1500 und 2000 Menschen. Die Küste bei Valencia an der Costa Blanca gilt als eine der gefährlichen Regionen. Immerhin kümmern sich die Medien um das Thema, denn die Liste der Ertrunkenen an den Stränden der valencianischen Küste wird immer länger. Insgesamt 18 Todesopfer sind es seit Saisonbeginn im Juni, berichten heute die Costa Blanca Nachrichten. Acht Todesopfer forderte die aufgewühlte See allein in den vier Tagen zwischen Freitag, 13., und Dienstag, 17. Juli. Damit sind es bereits zehn Ertrunkene in der ersten Julihälfte. Sechs davon ließen ihr Leben an Stränden der Provinz Alicante. Unter ihnen ein Dreizehnjähriger und zwei sechsjährige Kinder. Das erste Opfer im Juli, ein 71 Jahre alter Mann aus Benigánim, verstarb am Strand von Santa Ana in Dénia. Am 9. Juli ertrank der 13-Jährige in einer Bucht bei Oropesa (Castellón), wo an diesem Tag die gelbe Fahne wehte. Vier Tage später ertrank ein Sechsjähriger an einem anderen Strand derselben Gemeinde.
Der traurige Höhepunkt ereignete sich heute vor genau einer Woche in Orihuela Costa. In der Cala Capitán bei Cabo Roig ertranken ein 57-jähriger Spanier und ein 39-jähriger Holländer beim Versuch, ein in Not geratenes Mädchen aus dem Wasser zu holen. Die "Rote Flagge" war gehisst. Das Mädchen wurde von der Strömung an Land gespült und überlebte.
Für das Nichtbeachten der "Roten Flagge" wird möglicherweise ein Strafgeld von bis zu 1500 Euro verhängt werden. Dies sieht eine Verordnung vor, die aber von den einzelnen Gemeinden noch abgesegnet werden muss.
Donnerstag, 19. Juli 2007
Blausand.de startet Protestaktion gegen die "Todesfalle Badeseen" in DeutschlandAngesichts der dramatisch angestiegenen Badeunfälle in Deutschland startet die Organisation für Badesicherheit in Europa heute eine bundesweite Protestaktion gegen die Todesfalle Badesee. Seen und Flüsse sind die mit grossem Abstand gefährlichsten Badeorte in Deutschland. Hier ertrinken seit Jahren fast achtzig Prozent aller Ertrinkungsopfer - Tendenz steigend. Im letzten Jahr waren es fast 500 Menschen. Nach Ansicht von Blausand.de könnten mehr als die Hälfte der tödlichen Ertrinkungsunfälle in Seen und in Flüssen vermieden werden, wenn diese durch ausgebildete Wasserretter oder zumindest durch Beobachter und Ersthelfer bewacht wären. "Das grösste Risiko entsteht neben der Verletzung der Aufsichtspflicht und dem Fehlverhalten von Badegästen dann, wenn sich Alarmierung und das Auslösen der Rettungskette verzögern", sagt Rolf Lüke, der Gründer von Blausand.de. "Notsituationen im Wasser sind zeitkritische Prozesse und meist auch mit akuter Lebensgefahr oder dem Risiko bleibender gesundheitlicher Schäden verbunden."
Blausand.de fordert Kommunen und Betreiber auf, bei gutem Badewetter und in den Sommermonaten Wasserretter oder Beobachter an freigegebenen und gut frequentierten Badestellen zur Verfügung zu stellen und empfiehlt, bei den Verantwortlichen gegen die "Todesfalle unbewachter Badesee" schriftlich zu protestieren und damit "sanften Druck für mehr Badesicherheit in Deutschland" (Rolf Lüke) auszuüben." Alle weiteren Information zur Aktion und den Text für das Schreiben an Ihren Bürgermeister erhalten Sie hier.
Mittwoch, 18. Juli 2007
DLRG Bayern fordert Gefahren- und Bewachungs-Infos an Badestellen Blausand.de kritisiert seit vielen Jahren, dass Badestellen oft nicht anzusehen ist, ob sie bewacht sind. Auch wird auf spezielle Gefahren an Gewässern nur selten hingewiesen. Wegen der steigenden Zahl tödlicher Badeunfälle fordert die DLRG in Bayern jetzt eine Kennzeichnung der Gefahrenlage an öffentlichen Badestellen. "Es sollte nicht nur die Wasserqualität ausgezeichnet werden, sondern auch wie gefährlich eine Badestelle ist", sagte der Geschäftsführer der DLRG Jugend Bayern, Thomas Meier, am Dienstag in Neumarkt der Nachrichtenagentur ddp. Außerdem sollte darüber informiert werden, ob es einen Rettungsdienst oder ein Notfalltelefon in der Nähe gibt. "Das wäre ein guter Schritt", sagte der 37-Jährige. Im vergangenen Jahr sind laut DLRG 123 Menschen in Bayern ertrunken, über die Hälfte mehr als 2005. Davon starben 46 Personen in Flüssen und 47 in Seen. "Den Löwenanteil stellen die nicht überwachten Badestrände und stehenden Gewässer", betonte Meier. "Alle Seen in Bayern zu überwachen, schafft die DLRG einfach nicht." Die rund 32 000 Mitglieder im Freistaat arbeiten ehrenamtlich. Da sie unter der Woche arbeiten müssen, bleiben Meier zufolge viele Badestellen unbewacht.
Sonntag, 15. Juli 2007
Baggersseen, Alarmierung: Lieber einmal zuviel als zu wenig!Baggerseen, die fast immer unbewacht sind, gehören gerade jetzt nach Rückkehr des Sommers zu den extrem gefährlichen Badeplätzen. Verantwortlich sei die "kommunale Infrastruktur", in Klartext die lebensgefährlichen Unterlassungssünden vieler Gemeinden, aus Kostengründen auf Wasserrettungsdienste zu verzichten. "Wenn wir an einen Baggersee fahren, sind es meist Ertrinkungsunfälle, die wir antreffen«, berichtet Herbert Pollok in der Kehler Zeitung. Er ist Rettungswacheleiter der Station Kehl-Rheinau. "Ausgelöst werden kann das Ertrinken dabei durch unterschiedliche Faktoren", ist Polloks Erfahrung. Krämpfe, Müdigkeit und Alkohol können dazu führen, dass ein Seebesucher beim Baden in Not gerät. "Viele überschätzen ihr Können. In der Mitte des Sees merken sie plötzlich, dass sie keine Kraft mehr haben, um weiter zu schwimmen", weist Pollok auf die Gefahr der Selbstüberschätzung hin. Und dass an einem unbewachten See nicht sofort ein Helfer zur Stelle ist, sei vielen nicht bewusst.
Im Gegensatz zu Schwimmbädern gibt es an Seen kein Aufsichtspersonal. Schilder weisen darauf hin, dass das Baden in ihm auf eigene Gefahr geschieht. Pollok: "Oft bekommen es die Badegäste am Ufer gar nicht mit, wenn jemand in Not kommt." Dies kann auch Fred Hugle, Bezirkseinsatzleiter der DLRG Ortenau bestätigen. "Es ist wirklich wichtig, sofort Rettungskräfte zu holen, sobald man etwas bemerkt. Auch wenn es nur ein Verdacht ist. Die 112 kann von jedem Handy und Telefon angerufen werden«, sagt Hugle. Die Rettungskette muss so schnell wie möglich aktiviert werden, damit der Betroffene eine Chance hat. Hugle: "Wenn jemand Hilfe braucht, müssen an erster Stelle Rettungskräfte alarmiert werden. Als Laie nach jemanden zu tauchen, ist meist vergeudete Zeit, die dem Betroffenen dann fehlt." Und er fügt hinzu: "Im Wasser eine Kreislaufschwäche zu bekommen, ist etwas anderes als auf dem Land. Wer im Wasser in Not gerät, befindet sich in Lebensgefahr."
Donnerstag, 12. Juli 2007
Badeunfall bei Sprung von Felsen auf MyVideo
Vor etwas mehr als einem Jahr, am 5. Juli 2006, springen Freunde in einen gefluteten Tagebausee in Landsberg bei Halle. Einer der Springer schildert sein Erlebnis, als er in eine Höhe von 16 bis 18 Meter hinaufsteigt und springt. Er verspürt heftige Schmerzen in der Wirbelsäule und kann nicht mehr schwimmen. Notarzt, Hubschrauber ins Krankenhaus. Diagnose: Fraktur des 8. Brustwirbels, der vom 7. und 9. Wirbel zusammengedrückt worden war. Operation. Der Verunglückte war, so die Ärzte, haarscharf am Tod oder an einer Querschnittslähmung vorbeigeschrammt und leidet noch heute. Dokumentiert wurde der Unfall auf MyVideo und kann hier gesehen werden - als Abschreckung gut geeignet und von den inzwischen fast 38.000 Betrachtern auch hoffentlich so verstanden.
Mittwoch, 11. Juli 2007
Unfassbar: Mutter lässt Badeunfall kaltMit knapper Not hat die Brucker Wasserwacht einen sechs Jahre alten Jungen, der ohne elterliche Aufsicht im Pucher Meer (Fürstenfeldbruck, Bayern) badete, vor dem Ertrinken gerettet.
Ein Rettungsschwimmer der Wasserwacht, der nur zufällig im See schwamm, entdeckte das wild gestikulierende, immer wieder untertauchende Kind. Als er den Sechsjährigen erreichte, um ihn ans Ufer zu ziehen, war dieser bereits vollständig unter Wasser.
Während der gerettete Kleine sich völlig geschockt an Land erholte, blieben nach Medienberichten seine beiden Geschwister - eine Schwester (11) und ein Bruder (8) - ziemlich unbeeindruckt. Dafür zeigte sich der Rettungsschwimmer immer fassungsloser angesichts der familiären Hintergründe: Die drei Kinder waren - obwohl der Kleinste nicht schwimmen kann - ohne Aufsicht am Pucher Meer, während die Mutter auf dem Flohmarkt am benachbarten Obi-Parkplatz Sachen verkaufte.
Der durch die Tochter übermittelten Aufforderung des Wasserwachtlers, die Erziehungsberechtigte möge kurz zum See kommen, lehnte die Frau mit dem Hinweis ab, sie führe gerade Verkaufsgespräche. Als der Retter sich selbst zum Flohmarkt bemühte, zeigte sich die Mutter vom knapp verhinderten Ertrinken ihres Sohnes wenig beeindruckt. Sie übergab lediglich ihre Krankenversicherungskarte mit der Bitte, sie nicht mehr bei ihren Verkäufen zu stören.
Montag, 9. Juli 2007
Badetipps für Ihren SommerurlaubIn wenigen Tagem werden die Strände am Mittelmeer und am Atlantik (und vielleicht auch in Deutschland, wenn der Sommer beginnt) noch voller, weil weitere Bundesländer Ferien bekommen. Blausand.de hat seit vielen Jahren fundierte Erfahrungen mit dem Thema Badesicherheit in Europa. Eigentlich ist es keine gute Idee, so viel Tipps zu geben. Einfacher wäre ein Satz: "Baden und Schwimmen sind gefährlich." Die Gefahren im Wasser sind aber leider etwas komplexer und wir meinen, dass sie benannt werden müssen. Deshalb: Wenn Sie die 14 Blausand.de-Tipps für mehr Badesicherheit beachten, sind Sie gut auf einen unbeschwerten Badeurlaub vorbereitet. Hier geht es zu den Blausand.de-Badetipps.
Freitag, 6. Juli 2007
Blausand.de sucht ehrenamtliche ÜbersetzerEine Bitte an Sie in eigener Sache: Wir suchen Ehrenamtliche, die für unsere Organisation gelegentlich türkische, griechische, französische und spanische kurze Texte sinngemäß in die deutsche Sprache übersetzen.
Sie müssten die Texte (meist sind es Pressemeldungen) also nicht wörtlich wiedergeben, sondern nur sinngemäß. Die Fakten sollten natürlich stimmen.
Vielleicht kennen Sie auch jemanden aus Ihrem Freundeskreis, der sich auf diese Weise für mehr Badesicherheit in Europa engagieren würde? Herzlichen Dank für Ihre Nachricht unter
Dienstag, 3. Juli 2007
Hamburg: Zweijähriger ertrinkt in ungesichertem Bach
Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf Verletzung der AufsichtspflichtZwei Tage nach dem Ertrinkungstod eines Zweijährigen im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren gegen die Eltern wegen des Verdachts auf Verletzung ihrer Aufsichtspflicht eingeleitet. Dazu sei die Polizei in solchen Fällen grundsätzlich verpflichtet, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur ddp. Die Eltern des Kleinkindes würden jedoch nicht beschuldigt.
Der Junge war am letzten Samstag beim Spielen mit seinem Dreirad aus bislang ungeklärter Ursache von der Straße abgekommen und in einen angrenzenden Bach gefallen. Die Mutter konnte ihren Sohn nur noch leblos aus dem Wasser ziehen. Nach mehreren Reanimationsversuchen verstarb der Zweijährige im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Nach Angaben der Polizei wird zudem geprüft, ob es sich bei dem Bach um eine Gefahrenstelle handelt, die gesichert werden müsste. Laut übereinstimmender Berichtedes "Hamburger Abendblatts" und der "Hamburger Morgenpost" hätten sich Bewohner der Reihenhaus-Neubauten bereits mehrmals beim Bezirksamt beschwert und einen Zaun vor dem Bach gefordert. Demnach seien dort schon mehrfach Kinder ins Wasser gefallen. Noch am Sonntag soll es an der Unglücksstelle zu Streitigkeiten mit Nachbarn gekommen sein, die sich zuvor auf einer Mitgliederversammlung gegen einen Schutzzaun ausgesprochen hatten, wie das Hamburger Abendblatt berichtete.
Montag, 2. Juli 2007
Dänemark mit 18 Rettungstürmen in ungewöhnlichem Design Vom heutigen 2. Juli an werden in Dänemark 18 Lebensrettungstürme mit 13O ausgebildeten Lebensrettern besetzt. In diesem Jahr wird ein neuer Turm am Fedder Strand in Faxe eingeweiht.
Die Standorte der Türme in einem ungewöhnlichen Design sind auf der Webseite der dänischen Stiftung Trygfonden aufgeführt, die sich die Sicherheit an dänischen Stränden auf die Fahnen geschrieben hat. Die flexiblen Türme enthalten komplette Rettungsausrüstungen und sind durch die rot/weissen Signalfarben von weitem sichtbar. Trygfonden stellt die Türme mit Ausrüstung zur Verfügung, die Bewachung wird von der dänischen Wasserrettungsorganisation Dansk Svømmeunion gestellt. Man kann also auch Design und Strandsicherheit miteinander verbinden.
Sonntag, 1. Juli 2007
"Blaue Flagge" auch für gefährliche Strände ohne Badeaufsicht In
diesen Tagen werden die begehrten "Blauen Flaggen" für
Strände, Sportboothäfen und Badestellen an Binnenseen
verliehen. Weltweit wehen nunmehr weit über 3000 Blaue Flaggen,
besonders viele in Spanien, Griechenland und in der Türkei.
Allein im Bezirk Antalya, die bis zum Touristenort Alanya reicht,
zählen wir fast 130 "Blue flag-beaches". Die Zahl der
Strandhotels in dieser Region ist wahrscheinlich unwesentlich
geringer. Eine ziemlich einmalige Verleihungsdichte, bei der es sich um eine konzertierte Aktion der türkischen
Tourismusindustrie zu handeln scheint.
Die Deutsche
Gesellschaft für Umwelterziehung, die die Auszeichnungen
für Deutschland vergibt, bringt die Sache auf den Punkt. Die
Blaue Flagge sei ein "Marketinginstrument zur Tourismusförderung".
Und weiter: "Die Blaue Flagge gibt
den Gästen die Sicherheit, ihren Urlaub an einer sauberen,
sicheren und attraktiven Badestelle zu verbringen".
Abgesehen davon, dass es keine sicheren Strände geben
kann, ist in den Verleihungskriterien eine Strandbewachung bisher aber
nicht mal zwingend notwendig: "An adequate number of lifeguards
and / or (!) lifesaving equipment must be available at the beach".
Rettungsmittel reichen also nach wie vor für die werbewirksame
Flaggenverleihung aus, selbst dann, wenn keine Aufsicht vorhanden
ist.
Die "Blaue Flagge" mag für
umweltgerechtes Verhalten stehen. Strandsicherheitstechnisch ist die
Auszeichnung - zumindest ausserhalb unserer Landesgrenzen - eine
reine Farce. Blausand.de wird die Entwicklung, vor allem die
Bereitstellung von Rettungsschwimmern an Blue Flag - Stränden
weiterhin aufmerksam verfolgen. Bitte helfen Sie uns dabei - Ihre
Beobachtungen sind für uns wichtig! War Ihr Urlaubsstrand mit
einer Blauen Flagge versehen und war er bewacht? Bitte schreiben Sie uns unter Den vollständigen Bericht zum Thema Blaue Flagge erhalten Sie hier.